Presseclub 16.04. 2023
Klimaproteste: Heiligt der Zweck jedes Mittel?
Erst waren es Schüler, die freitags für mehr Umweltschutz demonstrierten, jetzt kleben sich Aktivisten der „Letzten Generation” an Kunstwerken und Straßen fest. Nächste Woche wollen sie die gesamte Hauptstadt lahmlegen, der vorläufige Höhepunkt der schon länger währenden Proteste. Radikalisiert sich hier eine neue Bewegung oder ist der zivile Ungehorsam demokratisch legitim, um die drohende Klimakrise abzuwenden?
Alter zum Artikel bei Phoenix
Mein Kommentar:
Ich bin sehr interessiert dieser Sendung gefolgt. Zuerst finde ich es bemerkenswert, dass eine sehr einseitige Perspektive des Widerstands in der Bevölkerung aufgegriffen und gesendet wird. Um zu erinnern, die Medien begannen mit der Mitteilung (in großer reißerischer Aufmachung) die Aktivität der letzten Generation hätte höchstwahrscheinlich tödliche Konsequenzen ehabt. Benannte Aktivisten hätte wahrscheinlich die tödlichen Folgen für die vom LKW überrollt Frau auf der Straße zu verantworten. Die Feuerwehr käme nicht mit dem schweren Kranfahrzeug durch, um am Unfallort den LKW anzuheben.
Diese Unterstellung wurde sehr intensiv verbreitet, allerdings von verschiedenen kompetenten Personen wurde dem widersprochen. Bei Facebook wurde auf der Seite der letzten Generation von einem unabhängigen Report die Darstellung beschrieben, wenn dieser 17 t schwere LKW die Frau überrollt, hätte es unweigerlich tödliche Konsequenzen. Ob man nun später oder schneller den LKW an hebt sei nicht mehr relevant. Danach gab es in den Medien ein längeres hin und her, dann fand eine länge Zeit keine Berichterstattung statt. Die Meinung des Reporters wurde von den Gutachtern bestätigt. Es gab für die Frau keine Rettung. Das wurde sehr knapp in den Medien korrigiert. Wir müssen uns durchaus darüber im Klaren sein dass die Medien einen meinungsmachenden Einfluss haben. Mit dieser einseitigen Aufbauschrei, und den sich anschließenden gezielt gesteuerten Umfragen das Hauptgewicht zu geben, was sich heute noch hält, die Mehrheit habe sich gegen diese Aktion geäußert, kann auch nicht belegt werden.
Heute ist das Hauptthema bei Phoenix Presseclub des oben heraus kopierte. Es wird das Gefühl erzeugt (zumindestens bei mir) dass Widerstand nur in Blümchenformat stattfinden dürfe, die Masse sowieso nicht mitmacht, und letztendlich wohl nur die Regierung verpflichtet sei dieser sich anbahnenden Umwelt Katastrophe entgegen zu stellen. Es gibt sogar ein Verfassungsgerichtsbeschluss, die Regierung zwingt für den Schutz der Jugend, für deren Zukunft, alles für eine lebenswerten Umwelt zu tun.
Mich hat lange Zeit sehr intensiv beschäftigt, dass die Übergriffe gegen die Klimaaktivisten seitens der Autofahrer kaum Erwähnung fand. Tatsache ist dass ein Autofahrer brutal über den Fuß eines Klimaaktivisten fuhr. Dass es nicht in der gleichen intensiven Art berichtet wurden.
Selbstverständlich gibt es ein Recht auf Selbstverteidigung, das anscheinend auch einschließt, sich einem Hindernis entgegen zu stellen mit dem Versuch das zu beseitigen. Aber wie in dem Film zu sehen war gab es heftige körperliche Attacken, die nach meiner Auffassung ebenfalls Straftatrelevant war.
Wenn wir als Presse über egal welche Medien berichten denke ich ist die alte ethische Darstellung, neutral ,unabhängig wahrheitsgemäß gültig. Mit unserer Art zu berichten wollen wir etwas bewegen. Wir müssten jederzeit bedenken in welche Richtung wir bewegen wollen. Verantwortungslosigkeit, Einseitigkeit, von der Wahrheit abweichend zu Selbstzwecken, können sich schlecht auswirken. Nur die Wut auf jene, die sich bestimmten Dingen entgegen stellen, erzeugen hat in der Vergangenheit schon verheerende Auswirkungen gehabt. Ich denke an das zu Stande kommen einer hilflosen Bevölkerung gegenüber der NS Macht. In aller Welt (also nicht nur in Deutschland) wurde ein Hass auf Juden erzeugt. Die Folgen kennen wir alle.
Ich meine ein Grundbedürfnis aller Menschen ist Lebensraum und Lebensverhältnisse, in Freiheit mit Grundversorgung und Unabhängigkeit
das Leben erleben zu können.